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Bauanleitung für 40dB-Dämpfungsglied
(zu alt für eine Antwort)
d***@gmx.de
2005-09-08 09:08:38 UTC
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Hallo,

kennt jemand eine Bauanleitung für ein 40dB-Dämpfungsglied?

Gruß, defcon
Jürgen Hüser
2005-09-10 01:49:40 UTC
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Hallo!
Post by d***@gmx.de
kennt jemand eine Bauanleitung für ein 40dB-Dämpfungsglied?
Gruß, defcon
Ähem...wozu brauchst du da ne Bauanleitung?
Für 40dB würde ich die Gesamtdämpfung auf mehrere hintereinandergeschaltete
Dämpfungsglieder aufteilen. Also zB vier Dämpfungsglieder zu jeweils 10dB
nacheinander. Um Streukoppelungen zu vermeiden entsprechendes Layout entwerfen,
oder gleich mit Weisblech jedem Glied seine eigene Abschirmkammer geben.

Falls du garkeine Ahnung hast wie man Dämpfungsglieder berechnet und aufbaut,
hier mal vorgekaut..:

10dB Dämpfungsglied für 50Ohm Impedanz
PI-Glied:
Widerstand 71,1512 Ohm vom Eingang zu Masse
Widerstand 96,2475 Ohm vom Eingang zu Ausgang
Widerstand 71,1512 Ohm vom Ausgang zu Masse

T-Glied:
Widerstand 25,9747 Ohm vom Eingang zum Mittelpunkt
Widerstand 35,1364 Ohm vom Mittelpunkt zu Masse
Widerstand 25,9747 Ohm vom Mittelpunt zum Ausgang

Die angegebenen Widerstandswerte sind theoretische Berechnungswerte.
In der Praxis nimmt man die nächstgelegenen Werte der Normreihen.
Sehr wichtig ist noch der Hinweis, das nur induktionsarme Widerstände verwendet
werden dürfen, wie zB Metallschichtwiderstände, SMD-Chipwiderstände usw.
Hochlastwiderstände zB aus Widerstandsdraht gewickelt mit Betongehäuse oder
Alukühlkörper sind _nicht_ geeignet.

Grüße aus Dortmund

Jürgen, DG7GJ
d***@gmx.de
2005-09-10 08:14:42 UTC
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Hi ...
Post by Jürgen Hüser
Ähem...wozu brauchst du da ne Bauanleitung?
Für 40dB würde ich die Gesamtdämpfung auf mehrere hintereinandergeschaltete
Dämpfungsglieder aufteilen. Also zB vier Dämpfungsglieder zu jeweils 10dB
Uuuuppsss ... ich hätte vielleicht schreiben sollen, daß dieses
Dämpfungsglied stufenlos regelbar sein sollte und im mobilen Einsatz
an einen Handscanner angeschlossen werden soll ;-)

Da ist dann eine handhabbare mechanische Größe erforderlich.

Ich kann ich erinnern, mal im Internet so eine Anleitung gesehen zu
haben ... Weißblechgehäuse mit entsprechenden BNC-Buchsen und Poti.
Allerdings hatte das nur einen Regelbereich bin 20 dB .. ich brauche
aber defintiv 40dB.

Vielen Dank für Deine Ausführungen, Jürgen.

Gruß und schönes WE - defcon999
Jürgen Hüser
2005-09-10 11:45:10 UTC
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Hallo!
Post by d***@gmx.de
Uuuuppsss ... ich hätte vielleicht schreiben sollen, daß dieses
Dämpfungsglied stufenlos regelbar sein sollte und im mobilen Einsatz
an einen Handscanner angeschlossen werden soll ;-)
Ohoh...ein _stufenlos_ abstimmbares?
Das wird nicht einfach...es sei denn du nimmst fertige Dämpfungssteller aus dem
Rundfunkbereich. Haben dann zwar 75Ohm Impedanz, aber für Scanneranwendungen
ist das kein Problem.
Einfach zwei 20dB-Glieder in Reihe schalten - fertig.
Naja, ne Abschirmung sollte natürlich schon drumherum...zB nen Alu- oder
Weisblechgehäuse.
Post by d***@gmx.de
Da ist dann eine handhabbare mechanische Größe erforderlich.
Das währe mit den billigen 75 Ohm-Dämpfungsstellern kein problem.
Schau dir zB mal folgende Artikelnummern bei Conrad an:
424242
424250
424060
424074
Zwei Stück hintereinander, Weisblechgehäse drumherrum, zwei Koaxbuchsen für
Eingang und Ausgang, und fertig ist dein regelbares 0-40dB-Dämpfungsglied.
Post by d***@gmx.de
Ich kann ich erinnern, mal im Internet so eine Anleitung gesehen zu
haben ... Weißblechgehäuse mit entsprechenden BNC-Buchsen und Poti.
Allerdings hatte das nur einen Regelbereich bin 20 dB ..
Vergiss es. Ein echtes Dämpfungsglied besteht aus drei Widerständen. Doll die
Dämpfung variabel sein, müssen alle drei Widerstände verändert werden. Also
bräuchtest du drei Potis welche du über ein selbstgebasteltes Getriebe absolut
simultan und mit gutem Gleichlauf über eine gemeinsamme Achse abstimmen
müsstest. Mit Standard-Potis geht's absolut nicht ohne Uhrmacherkentnisse was
Getriebe angeht..:-)
Von daher...dann lieber die 75 Ohm Massenprodukte nehmen...da sind die drei
Potis schon eingebaut und auf einer Abstimmachse herrausgeführt.
Post by d***@gmx.de
ich brauche
aber defintiv 40dB.
Wofür um himmels Willen brauchst du denn 40dB am Scanner?
Da kannst du ja gleich die Antenne abnehmen und ne Stecknadel in die BNC-buchse
stecken...
Oder willst du mit Scanner und Richtantenne im Nahfeld peilen?
Dann kommst du aber weder mit 40dB hin, noch mit den üblichen Plastikscannern,
ganz zu schweigen von RG58 zwischen Scanner und Antenne.

Grüße aus Dortmund

Jürgen, DG7GJ
Ralph A. Schmid, DK5RAS
2005-09-10 13:03:41 UTC
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Post by Jürgen Hüser
Dann kommst du aber weder mit 40dB hin, noch mit den üblichen Plastikscannern,
Genau das ist der Punkt; die meisten Geräte im Scannerbereich und auch
viele Amateurfunkgeräte haben ein derart schlecht geschirmtes Gehäuse,
daß auch ohne Antenne viel zu viel empfangen wird.
Jürgen Hüser
2005-09-10 17:30:22 UTC
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Hi Ralph!
Post by Ralph A. Schmid, DK5RAS
Genau das ist der Punkt; die meisten Geräte im Scannerbereich und auch
viele Amateurfunkgeräte haben ein derart schlecht geschirmtes Gehäuse,
daß auch ohne Antenne viel zu viel empfangen wird.
Ebend...wenn man Nahfeldpeilungen machen will, ist man schon auf optimal dichte
Geräte angewiesen.
Der nächste Harken liegt beim Dynamikumfang der Feldstärkeanzeige...normale
Afu-geräte sind da auch nicht der Hit.

Dann schon eher selbstbau...: NE602 + NE604, penible Abblockmaßnamen und nen
ordentliches Gehäuse.
Am Besten nen massiven Alu-Block und eine präzise CNC-Anlage..:-)

Grüße aus Dortmund

Jürgen, DG7GJ
d***@gmx.de
2005-09-10 20:02:04 UTC
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Hallo,

Vielen Dank Euch allen für die ganzen Anregungen, die mir sehr
weitergeholfen haben. Die Dämpfung wird für eine Nahfeldpeilung
benötigt ... und der verwendete Empfänger ist HF-dicht ;-)

Gruß und schönes WE - defcon999
Jürgen Hüser
2005-09-10 21:09:42 UTC
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Hallo nochmal!
Post by d***@gmx.de
Vielen Dank Euch allen für die ganzen Anregungen, die mir sehr
weitergeholfen haben. Die Dämpfung wird für eine Nahfeldpeilung
benötigt ... und der verwendete Empfänger ist HF-dicht ;-)
Ohoh...ich hab's befürchtet...
Um welchen Empfänger handelt es sich denn...und woraus schließt du, das dieser
HF-dicht ist?
Schonmal die Antenne vom Scanner entfernt und geguckt wieviel er im Nahbereich
(einige 100m, bei einigen Scannern sogar etliche Km rund um einen Sender) empfängt?

Selbst meine ältere DJ-F1E (ein 2m Afu-Handgerät mit massiver
Alu-Gehäuseschale, Rückwand aus dickem Weisblech, recht aufwändig abgeschirmt)
zeigt folgendem Effekt...:
Ohne Antenne (offene BNC-Buchse) noch sehr starker Empfang der
Betriebsfunkstation (6W Sendeleistung) im Umkreis von gut 100m.
Mit Abschirmkappe auf der BNC-Buchse immerhin noch nach grob 80m relativ
starker empfang.
Und bis heute habe ich noch keinen Scanner gesehen, der in dieser Hinsicht
besser gebaut ist.

Mal angenommen dein Empfänger ist doch ausreichend Einstrahlungsfest...:
Vergiss die 40dB.
Selbst komerzielle Meßkoffer zum einmessen/ausrichten von Antennen haben kein
stufenlos durchstimmbares Dämpfungsglied.
Ne, da werden feste Dämpfungsglieder als Kaskade einzeln geschaltet...:
Ein Feldstärkeinstrument hat zB einen Dynamikbereich von 0-60dB.
Wenn der Zeiger über 60dB an den Anschlag kratzt, tastet man das erste
20dB-Glied ein, dann das zweite 20dB...wenn's immer noch nicht reicht das
dritte. Um dann möglichst im letzten Drittel des analogen Drehspulinstrumentes
zu kommen, wo die Meßgenauigkeit am besten ist, hat man dann noch 3-4
zuschaltbare Dämpfungsglieder in 10dB-Schritten.
Nur so kann man auch Pegel vergleichen...wenn man eine genaue Anzeige hat wie
hoch die Dämpfung vor der Anzeige ist.

Ausserdem peilt man so viel schneller, als wenn man an zwei Achsen rumdrehen
muß, ohne genau zu wissen wieviel Dämfung die Glieder denn nu gerade haben.

Grüße aus Dortmund

Jürgen, DG7GJ
Ralph A. Schmid, DK5RAS
2005-09-11 12:39:47 UTC
Permalink
Post by Jürgen Hüser
Dann schon eher selbstbau...: NE602 + NE604, penible Abblockmaßnamen und nen
ordentliches Gehäuse.
Am Besten nen massiven Alu-Block und eine präzise CNC-Anlage..:-)
Weißblechgehäuse, Durchführungs-Kondensatoren...das reicht vollauf,
wird auch sehr schön dicht.

Stephan Heidrich
2005-09-10 12:42:14 UTC
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Post by d***@gmx.de
ich hätte vielleicht schreiben sollen, daß dieses
Dämpfungsglied stufenlos regelbar sein sollte
Dämpfungsglieder über 20 dB werden, wegen parasitärer Effekte, aus
mehreren, hintereinander geschalteten Dämpfungsgliedern realisiert.
Ein regelbares Dämpfungsglied >20 dB ist relativ kompliziert.

So etwas findest Du im professionellen Bereich. Aber, es gab mal
von der Firma Piher einen Dämpfungssteller (sieht aus wie ein
großes, metallgekapseltes Poti mit Anschlüssen für Koaxkabel), der
bis ca. 70 dB einstellbar ist. Kostete aber schon in den 80/90ern
um 100 DM. Hat jedoch eine Einfügungsdämpfung von 10 dB!
Post by d***@gmx.de
Ich kann ich erinnern, mal im Internet so eine Anleitung gesehen
zu haben ... Weißblechgehäuse mit entsprechenden BNC-Buchsen und
Poti. Allerdings hatte das nur einen Regelbereich bin 20 dB ..
Meinst Du vielleicht diese Schaltung:

In o--o----o-------+
| | |
2p2 --- .-. |
--- | | 220R |
| | | |
=== '-' |
GND | _V_
o-----|___|-----o--o Out
| |
.-. Poti --- 2p2
47R | | 500R Lin. ---
| | |
'-' ===
| GND
===
GND

Dir geht es sicherlich nur um die Dämpfung und nicht um Präzision!?
Schalte doch zwei solcher Dämpfungssteller hintereinander (getrennte
Kammern) oder ersetze das 500-Ohm-Poti durch eines mit 4k7. Wie das
in der Praxis aussieht mußt Du selber ausprobieren!

Du kannst auch zwei HF-Dämpfungssteller probieren, die Du bei
Conrad bekommst (Best.-Nr.: 424060, 424074, 424242 bzw. 424250).


Gruß,
Stephan
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